Buchklubtagung

Mit Lyrik die Jugend im Unterricht begeistern? Die Neue Musik-Mittelschule Weiz II zeigt wie es geht!

93 Lehrerinnen und Lehrer von Volks- und Neuen Mittelschulen der Bildungsregion Oststeiermark kamen für die alljährliche Buchklubtagung im Garten der Generationen zusammen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dieses Jahr stand sie unter dem Motto „ein lyrischer Nachmittag mit Georg Bydlinski“. Unter der Leitung von Silvia Hirschberger, präsentierte die Neue Musik-Mittelschule II Weiz vielfältige Antworten und Lösungen auf die Frage, wie begeistere ich Kinder und Jugendliche für Lyrik im Unterricht und verbessere mit diesem Lesestoff die Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler.

Bereits der Auftakt der Veranstaltung beeindruckte in Ausdruck und Umsetzung: Die Schauspieler der Klasse 3a und 3b der NMS II Weiz unter der Leitung von Christian Thosold zeigte den „Totentanz“ von Johann Wolfgang von Goethe. Mit Requisiten, Kostümen und rhetorischem Können wurde unter Beweis gestellt, auf welchem Niveau Schule agieren kann, wenn es professionell angegangen wird und welche intensive Auseinandersetzung der Jugendlichen daraus entstehen kann. Der Totentanz wurde im Jahr 1815 erstveröffentlicht, eine Zeit, die heute kaum mehr greifbar scheint.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

So betonte auch die Seminarleitung, Frau Silvia Hirschberger, dass es die immer wieder schwierige Aufgabe eines Pädagogen ist, Begeisterung zur Lyrik entstehen zu lassen. Aber es ist unabdingbar! Erinnern wir uns an die Gedichte, die wir noch aus unserer Kindheit in Erinnerung haben. Was war es denn, was uns so faszinierte? Die Faszination der gereimten Verse geht von der Rhythmik aus, die emotionale Beteiligung beim Rezipienten hervorbringt. Wissenschaftlich fundiert, verweist Frau Hirschberger auf Kaspar Spinner. Denn beim Lesen von Gedichten öffnen sich Ebenen mit tieferer Bedeutung. Diese Herstellung von Indifferenzen erfordert eine subjektive, emotionale Beteiligung.

Um dieser Ästhetik der Rezeption gerecht zu werden, benötigt der Unterricht, produktive Verfahren. Mit deren Hilfe können die Schüler und Schülerinnen, so Frau Hirschberger, eine aktiv beteiligt werden, was die Sinnbildung maßgeblich unterstützt. Durch operationale Verfahren kann ein analyseorientierter Aufgabentypus bedient werden, dessen Aufbereitung durch kreative Ausdrucksmöglichkeiten auf einem neuen Weg zum Textverständnis führen kann. Folgende Methoden wurden von Frau Hirschberger aus Erfahrung empfohlen: das Webgedicht, die Methode der Tagessätze, Epic-Points, Gedichtewürfel, -collagen, Wortmüllentsorgung und viele mehr. Diese Lernprodukte konnten in der Buchausstellung der diesjährigen Neuerscheinungen für alle Klassen bewundert, aber auch erworben werden.

Ein weiteres Highlight war der Auftritt des Schriftstellers Georg Bydlinski, der, selbst als preisgekrönter Schriftsteller, das Thema Lyrik und Interesse bei Kindern und Jugendlichen, von der Schöpfersicht aus betrachtet, darlegte. Gemeinsam mit dem Publikum las er österreichische Klassiker, wie auch eigene neue Stücke vor und entschlüsselte daraufhin nicht nur die Rhythmik der Gedichte, sondern zeigte auch innerhalb von Sekunden viele Möglichkeiten der lyrischen Umformung oder Möglichkeiten der didaktischen Weiterarbeit.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

Nach der Ausstellung der Schülerwerke und der Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt in der Pause, in der die Schüler und Schülerinnen für das leibliche Wohl sorgten, stellten Frau Silvia Hirschberger und Frau Elisabeth Harzl ausgewählte Werke, inklusive Inhalt und einer kurzen Rezension, für die Volks- und Neuen Mittelschulen vor.